Penrite Alpenbrevet 2007

Bericht von Jean F.T. Crank,

Schon zum fünften Male Alpenbrevet? Erstaunlich, dass sich ein so merkwürdiger Anlass am Leben halten kann. Wird wohl wegen dem grossen Enthusiasmus der beiden Initiatoren sein. Was für ein denkwürdiger Startort wohl dieses Jahr gewählt wurde? Der Platz, der Klausenrennen Preisverleihung, vor dem Willhelm Tell mit seinem Walterli! Balz in gewohnt bestgelaunter Manier mit seiner Silvia als Gehülfe eröffnete uns, dass der Prolog über den Klausen ginge und wir erst im Restaurant Bergli die geheime Route und die Aufkleber in Empfang nehmen können. Der Klausen wäre ein Genuss gewesen, denn das Wetter war auch wie man es sich wünscht, nur waren Verbreiterungsarbeiten an der Strasse im Gange, was sich mit verschiedenen behindernden Ampeln manifestierte.

Was für ein Anblick die vielen bunten Alpenbrevet-Teilnehmer dicht gedrängt auf dem kleinen Parkplatz. Es scheint, dass sich die Teilnehmer ausschliesslich aus Stammgästen oder aus „einmal-ausprobieren“ Teilnehmern zusammensetzt. Dieses Jahr hatte es neu: einen Pontiac GTO einen Oldsmobile Cutlass, einen Simca 1200 und einen Alfa 1750 Veloce dabei, alles Novizen mit ungewöhnlichen Automobilen für diesen insellastigen Anlass.

Dass es kalte Gemüsesuppe geben würde, das hätte ich wetten können und so war es auch, das scheint im Reglement des Alpenbrevet zu stehen, dass die obligatorisch ist. Nach einer kurzen Ansprache von Georg, mit den steten Ermahnungen das StVG einzuhalten, - wobei sich gewisse Teilnehmer fragten, ob da jemand Wasser predige und Wein trinken- löste sich die Gruppe auf, und nahm mal den ersten Pass unter die Räder, nochmals den Klausen aber nun „richtig“ rum. Schon bald entdeckte ich den Fotografen am Strassenrand. Werden die Fotos dieses Jahr klappen, fragte ich mich, da die Organisation fast jedes Jahr den Fotografen oder die Fotos sucht

Ueber den Susten meinte ich zuerst, der Georg sei von seinem Special überfahren worden beim „Bio-Brake“, so leblos lagen seine Beine unter seinem Special. Sein ebenfalls lederkluftiger Beifahrer winkte aber mit seinen kurzen Fingern ein i.o. und so rauschten wir weiter. Später hörten wir, dass der neu zusammengebaute Special noch an Kinderkrankheiten litt, die den Fahrstil unseres Peinigers aber in keinem Masse einzuschränken schienen. Grimsel und Nufenen hielt sich das Wetter gut, ich begann zu hoffen, dass wir auf gute Unterstützung des Mondes zählen konnten. Es war ja ein Blue Moon und der soll doch eine besondere Verantwortung für sein Image tragen! Die Tremola war etwas eine Entäuschung, denn wir wurden Zeuge wie eine der grossen Kehren völlig neu betoniert wurde. Etwas schade, aber wenn sie zusammenfallen würde wäre es schlimmer.

Auf dem Gotthard begann langsam der Nebel aufzuziehen. Der Oberalp war noch trocken, aber der Lukmanier war schon nass und andere Teilnehmer erzählten schon von schwereren Regenfällen. Der Grotto Pippo war besser zu finden, als auch schon, weil er die Fackeln, die er von der Organisation letztes Jahr erhalten hatte dieses Jahr anzündete. Fröhliche Gesichter allenthalben und der dunkle hässliche Kiesplatz gespickt mit tapferen automobilen Preziosen. Balz meinte zwar am Tage verliere unsere treue Labstelle von seinem Charme, aber in der Nacht ist es immer wieder schön draussen zu sitzen an den Granittischen. Die Fahrt nach Mitternacht war wie immer der gleiche Krampf, den San Bernardino hoch, einsam wie immer, um am anderen Ende ein verendetes Getriebe in einem Healey anzutreffen, dabei hatte die Organisation den Besitzer als einen der grossen Retter an vielen vergangenen Raid-Paris gepriesen. Schade, denn einem Healey 100 über die Pässe zu folgen ist ein Bild. Dann bei noch mehr Nebel über den Albula, Bernina, in Bormio die schnelle Seite des Stelvio ins Morgengrauen geflogen um noch schnell über den Ofen und den leeren Julier den Umweg über die Lenzerheide zu suchen, wobei zwei regelmässige Teilnehmer dieses Jahr die Düsentriebwerke eingeschaltet hatten und schon in einem Kaffee am Frühstück sassen, während die müde Meute an den zwei parkierten Wagen vorbeirollten. Zu guter Letzt noch die berüchtigten 365 Kurven hoch nach Arosa. Warum sagte uns die Organisation nicht, dass das Ziel, das Arosa Kulm am hintersten Ende des Dorfes lag? Denn unsere Hirne waren schon am Schlafen und daher konnte ein Wegweiserlesen nicht mehr erwartet werden. Der herzliche Empfang, zwar auf hochdeutsch, labte unsere müden Augen und das schwerbeladene Frühstücksbuffet brachte die Lebensgeister zurück.

Es war eine Ochsentour, aber es war gut, eine Nacht in Ruhe Autofahren, abgesehen von den unnötigen Bemerkungen des Navigators. Vom Range Rover wurde berichtet, dass der Hirsch, der den gelben Lotus 2005 und 2006 den gelben Porsche erfolgreich angriff, endlich erlegt worden ist. Es bleibt nun zu hoffen, dass das Alpenbrevet von weiteren Wildattacken verschont bleiben wird.

Ich komme bestimmt wieder, vorallen weil die Organisation schon verraten hat, dass Neuland in der Routenwahl begangen wird. Ich hoffe nur, dass die Franzosen uns gutes Benzin bereitstellen werden.

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