13. Alpenbrevet 2015 am 3./4. Juli 2015

Hallo Georg

Vielen Dank für Dein email. Ich hoffe ihr hattet noch einen gebührenden Abschluss dieser grandiosen Veranstaltung. Wir hatten auf jeden Fall einen Riesenspass und sind sicher nächstes Jahr wieder dabei. Erst mal werden wir allerdings die noch ausstehenden Pässe nachholen. Susanne kommt allenfalls auch noch mal mit.

Wir haben nach einigen ratlosen Momenten gegen 4 Uhr am Samstag Morgen festgestellt, dass der Kühlerventilator vollkommen zerstört war. Eine einzige Schaufel war noch ganz. Im Mottoraum hatte sich die Kühlflüssigkeit verteilt, überall lagen (und liegen immer noch) Teile das Ventilators herum. Der Radiator selber schien in Ordnung, war aber knochentrocken. Im Motor schien laut Messstab genug Öl zu sein. Trotzdem sank der Öldruck immer ab, wenn die Temperatur wieder stieg. Wir haben uns dann entschieden den Kühler mit Wasser zu befallen und nach der Abkühlphase einen neuen Versuch zu unternehmen. Die Idee war, so nah wie es eben geht an Zürich heranzukommen. Wir waren zu diesem Zeitpunkt zwischen Martini und Vevey. Zu unserer Überraschung schafften wir es bis nach Hause!

Morgen geht die Giulia in die Garage. Sobald sie fertig ist geht’s für uns zurück auf die Strecke. 

Beste Grüsse und vielen Dank für die Organisation dieses Superevents




Lieber Georg, lieber Balz

„Was lange währt, wird endlich gut“ – oder irgend so ein Schwachsinn in der Art! Ich hatte leider in letzter Zeit sehr viel zu tun, was dafür verantwortlich ist, dass meine „Manöver-Kritik“ dieses Jahr etwas länger gedauert hat. Ich hoffe, dass dadurch keine Enttäuschungen aufgekommen sind und reiche hier also jetzt meine unmassgebliche Meinung nach:

Das Alpenbrevet 2015 war wie versprochen wieder einmal ein reines Vergnügen auf altbewährte Art. Wir trafen uns im Hotel Restaurant Kaiserstuhl am Lungernsee in Obwalden zur traditionellen Orientierung mit Apéro. Wie jedes Jahr wurden wir darauf hingewiesen, dass das Ziel eine vergnügliche und spannende Fahrt über die Pässe sei und nicht ein Rennen gegen die Zeit. Das entsprach absolut unserem Geschmack und weckte wie immer eine gewisse Vorfreude, die durchaus berechtigt war.

Start war um ca. 15 Uhr beim Hotel und der Weg führte uns gleich zu Anfang über den Brünigpass Richtung Berner Oberland. Die ersten von uns machten leider kurz vor der Passhöhe schon ungewollte Erfahrungen mit einer Kontrolle durch die Polizei, fuhren wir doch schon hier an den schnellsten Startern vorbei. Eine völlig risikofreie Überholung also.

Unterhalb des Brünig ging es durch Meiringen und in Richtung Grimsel weiter. Das Wetter war wunderbar und die Aussicht herrlich, was einige Wochenend-Ausflügler zu einer – sagen wir mal – sehr gemächlichen Fahrweise animierte. Leider scheint es immer wieder Leute zu geben, die in so einem Fall bereit sind, jedes Risiko einzugehen, nur um ein paar Sekunden eher da zu sein. Mit diesen Beispielen vor Augen habe wir es dann im weiteren Verlauf eher etwas gemütlicher genommen. Auf der Passhöhe angekommen wurde wie immer eine Aufnahme des Passhöhe-Schildes gemacht und die Abfahrt Richtung Gletsch fortgesetzt.

Von Gletsch ging es weiter über den Furkapss, zwangsgebremst hinter zwei Touristenbussen aus dem östlichen (sehr weit östlichen!) Ausland, denen die an die Felsen geklebten Strassen offensichtlich nicht ganz geheuer waren. Endlich oben dann wieder die obligate Passhöhe-Schild-Aufnahme und Weiterfahrt nach Hospental und dann Andermatt. Nur mit Mühe konnte mich meine Ex-Verlobte Esthi kurz vor Andermatt von einem Stopp zum Einkauf von Alpkäse abhalten und nach Andermatt ging es weiter über den Oberalppass (hatte ich die Passhöhe-Schild-Aufnahme schon erwähnt?) ins Bündnerland nach Disentis.

In Disentis/Mustér rechts die Abfahrt in Richtung Lukmanier-Pass nicht verpassen und nach dem Lago di Santa Maria auf der Passhöhe das Schild suchen. Das Schild hatte ich glaube ich schon erwähnt, oder? Die Abfahrt bis nach Biasca zog sich dann doch etwas in die Länge, wurde aber durch Stunt-Einlagen der Einheimischen bei gewagten Überholmanövern mehrmals aufgelockert.

Von Biasca ging es über Bellinzona nach Locarno und von da über Losone und Intragna ins Centovalli. Völlig entnervt haben wir im Centovalli vergebens nach einem passenden Schild zur Beweisführung gesucht und uns Mangels eines besseren Beweises mit ein paar Aufnahmen des „Santuario Della Madonna Del Sangue“ in Re zufrieden gegeben. Eine riesige Wallfahrtskirche in einem vergleichsweise winzigen Ort!

Bei der Weiterfahrt in Richtung Domodossola und von dort in Richtung Crevoladossola, Iselle und Simplonpass hat uns das Wetter dann zwischenzeitlich ein wenig in die Suppe gespuckt, was aber durch zügige Fahrt auch in einem offenen Cabrio recht gut kompensiert werden konnte. Bei der Auffahrt zum Simplonpass war es dann schon wieder trocken (Ihr erinnert Euch an das Passhöhe-Schild?) und bei der Abfahrt in Richtung Brig schien dann wieder die Sonne. Bei der Fahrt durchs Wallis in Richtung Sion war Esthi froh, dass die Aprikosen-Verkaufsstände schon geschlossen hatten, sonst hätte sie mich wieder unter Aufbietung aller Kraft an einem Grosseinkauf hindern müssen.

Bei der Auffahrt von Sion über Savièse zur Auberge du Sanetsch unterhalb des Lac de Sénin hat es dann langsam dunkel geworden, so dass wir bei völliger Finsternis bei unserem Nachtessen ankamen. Die Fahrt war schon auf dem Hinweg etwas abenteuerlich, was dann bei der Abfahrt nach der Fütterung der Raubtiere noch deutlicher zu spüren war. Das Abendessen war wie immer ausgezeichnet und hat für die Weiterfahrt die dringend benötigte Energiepolsterung geliefert.

Im Anschluss an die Mitternachts-Speisung stand dann eine Fahrt zum Staudamm Grand Dixence oder ein Abstecher zum Lac de Mauvoisin zu Wahl. Wir haben uns für Letzteres entschieden und sind auf der Fahrt von Martigny über Sembrancher und Bagnes zum Mauvoisin nur einem einzigen Fahrzeug des Alpenbrevets begegnet. Die Anderen müssen alle zum Grand Dixence gefahren sein, oder?

Wieder zurück in Martigny führte uns der Weg über Villars sur Ollon und den Col de la Croix (Schild verpasst, verdammt!) nach Les Diablerets und von dort über den Col du Pillon (Schild gefunden!!!) nach Gsteig und weiter nach Gstaad. Hier dann um etwa 3 Uhr unser erster Tankstop, weil der Kleine einfach durstig war. Durch Gstaad ging es dann weiter durch Saanen Richtung Saanenmöser und Zweisimmen. Kurz nach Zweisimmen zweigt dann links der Jaunpass ab (Schild gefunden, aber Photo unter aller Sau!), welcher uns nach Bulle führte. Über dem Pass fing es dann schon wieder an zu dämmern und auf dem kurzen Autobahnstück bis Fribourg Nord brach dann der neue Tag vollends an.

Von Fribourg führte uns der Weg über Murten, Ins, Gals und Le Landeron bis kurz vor La Neuville und von dort hinauf nach Lignières, wo wir im Centre de Conduite TCS um ziemlich genau 06.00 Uhr einfuhren. Hierzu nur so viel: wir waren wie immer nicht die Ersten, aber dieses Mal endlich auch einmal nicht die Letzten!!! Trotzdem haben wir uns dann entschlossen, den Rundkurs nicht mehr zu befahren und haben uns zu einer dringend benötigten Erholungsphase zurückgezogen.

Nach einem wieder total gelungenen Alpenbrevet 2015 traf sich der „harte Kern“ der Fahrer am Abend im Hotel Palafitte zum gemeinsamen Ausklang bei einem ausgezeichneten Abendessen. Wie schon in den letzten Jahren, so hat uns auch das Alpenbrevet in diesem Jahr wieder Appetit auf eine Wiederholung gemacht. Wir sind auch nächstes Jahr sicher wieder dabei!

Esthi & Beat Stoller


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